Meine Texte zu Natur und Naturschutz
Ottawa, 26. September 2013. Die Eisbären in der südlichen Beaufort-See vor der Küste Alaskas hungern und werden dünner, während ihre Nachbarn in der Tschuktschen-See vor Sibirien Nahrung in Fülle haben und sich in guter körperlicher Verfassung befinden. Eine Studie zeigt gravierende Unterschiede zwischen den beiden Eisbärgruppen im Arktischen Ozean auf und unterstreicht die Zusammenhänge zwischen dem Meereis und dem Wohlergehen dieser Tiere.
Montreal, 24. April 2012. Im Arktischen Ozean sollte nach Ansicht von Wissenschaftlern kommerzieller Fischfang zur Zeit nicht zugelassen werden. Die Arktisstaaten sollten zunächst eine internationale Vereinbarung über den Schutz der bisher unregulierten Gewässer des zentralen nördlichen Eismeers entwickeln. Bevor industrielle Fischerei beginne, müssten die Auswirkungen des Fischfangs auf das Ökosystem erforscht und ein Managementplan erstellt worden sei.
Iqaluit/Ottawa, 27. Oktober 2011. Die Anrainerstaaten der Arktis kommen bei der Ausarbeitung eines Aktionsplans zur Erhaltung der Eisbären nur langsam voran. In Iqaluit vereinbarten sie, beim nächsten Treffen in voraussichtlich zwei Jahren den Entwurf eines „circumpolaren“, für die ganze Arktis geltenden Aktionsplans zu diskutieren. Umweltschützer hatten gehofft, dass bereits in Iqaluit umfassende Beschlüsse zum Schutz der weißen Riesen getroffen werden könnten.
Ottawa, 7. Dezember 2010. Die kanadische Regierung will den Lancaster Sound, Teil der legendären Nordwest-Passage in Kanadas Arktis, als Meeresschutzgebiet ausweisen. Die konservative Regierung feiert dies als Beweis für ihr Engagement beim Arktisschutz. Sie weigert sich aber weiter, einschneidende Schritte gegen den Klimawandel zu beschließen, der die größte Bedrohung der Arktis darstellt. Erst wenn alle großen Treibhausgas-Verursacher mitmachen, will Ottawa mitziehen.
Anchorage/Ottawa, 27. September 2010. Zum dritten Mal binnen weniger Jahre beobachten Wissenschaftler an Alaskas Küste am Tschuktschen-Meer ein vorher völlig unbekanntes Schauspiel: Tausende Walrosse versammeln sich auf einem schmalen Küstenstreifen, dicht gedrängt, Leiber an Leiber. Sie müssen an Land gehen, weil das Eis auf dem Meer entweder zu schwach ist sie zu tragen oder ganz verschwunden ist. Eine Modellberechnung des Geologischen Dienstes der USA ergab jetzt, dass sich der Lebensraum der Walrosse im Pazifik durch den Verlust von Meereis deutlich verschlechtern wird.
Gjoa Haven, 29. Juni 2010. Der Name des britischen Forschers Sir John Franklin ist mit einer der größten Tragödien im arktischen Eis verbunden: 1845 brach Franklin mit den beiden Schiffen Erebus und Terror und 128 Mann Besatzung auf, um die legendäre Nordwestpassage durch die arktische Inselwelt des heutigen Kanada zu finden. Die Expedition führte alle in den Tod. Die Schiffe wurden bisher nicht entdeckt. Wie die kanadische Regierung jetzt mitteilte, unternehmen Forscher der Nationalparkbehörde Parks Canada im August einen neuen Versuch, die Schiffe im Eismeer nahe der King William-Insel zu finden.