Antarktis – die andere Seite

– Ein Blick auf den Südpol, das Gegenstück der Arktis –

Als „ungleiche Schwestern“ werden Arktis und Antarktis bezeichnet. Die Antarktis ist im wahren Sinn des Wortes die „Gegen-Arktis“. Sie ist ein Kontinent, umgeben vom Meer, die Arktis dagegen ein Meer mit umliegenden Kontinenten. Auch unter politischen Aspekten ist die Antarktis ein Gegenstück zur Arktis: Während im Norden die Anrainerstaaten um Hoheitsrechte streiten, herrscht in der Antarktis dank des Antarktisvertrags politisch und wirtschaftlich Ruhe.

 

Dokumente

 

Der Antarktis-Vertrag:
Beispiel für Kooperation

Vor mehr als 50 Jahren, am 1. Dezember 1959, unterzeichneten zwölf Staaten inmitten des Kalten Krieges einen Vertrag, der als Muster für internationale Kooperation gilt: den Antarktis-Vertrag. In seiner Prämbel anerkennen die Vertragsstaaten, „that it is in the interest of all mankind that Antarctica shall continue for ever to be used exclusively for peaceful purposes and shall not become scene or object of international discord“.
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Das Umweltprotokoll
zum Antarktis-Vertrag

Bahnbrechend ist das Umweltprotokoll von 1991 als Zusatzabkommen zum Antarktis-Vertrag. Die Vertragsstaaten verpflichten sich zu einem „umfassenden Schutz der Umwelt der Antarktis“ und der damit verbundenen Ökosysteme und weisen die Antarktis als „natural reserve, devoted to peace and science“ aus. In Artikel 7 wird kurz und bündig der Abbau von Mineralien untersagt: „Any activity relating to mineral resources, other than scientific research, shall be prohibited.” In der Arktis dagegen ist 20 Jahre später der „Goldrush” auf Bodenschätze in vollem Gange.
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Die Entwicklung zum
antarktischen Vertragssystem

Weitere Zusatzabkommen machten aus dem Antarktis-Vertrag ein „antarktisches Vertragssystem“. Dazu gehören jetzt auch der Vertrag über den Schutz der antarktischen Flora und Fauna, ein Abkommen über die Erhaltung der antarktischen Robben und – beispielhaft in die Dokumentensammlung aufgenommen – das Übereinkommen über den Schutz der „lebenden Meeresressourcen“ der Antarktis
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Der Bericht „Klimawandel und
Umwelt in der Antarktis“

Der erste umfassende Bericht über den Stand des Klimas in der Antarktis und seine Beziehung zum globalen Klimasystem wurde im November 2009 vom Wissenschaftlichen Ausschuss für Antarktisforschung (Scientific Committee on Antarctic Research – SCAR) in London veröffentlicht. Der Bericht „Antarctic Climate Change and the Environment“ präsentiert die neuesten Forschungsergebnisse vom eisigen Kontinent. Er zeigt Bereiche für die zukünftige wissenschaftliche Forschung auf und befasst sich mit dringenden Fragen, die politische Entscheidungsträger zur Eisschmelze in der Antarktis, zum Anstieg des Meeresspiegels und zur biologischen Vielfalt haben.
→ Zur Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts
→ Der Bericht des Scientific Committee on Antarctic Research

 

Neue Schwachstelle des
antarktischen Eisschildes

Das Filchner-Ronne-Schelfeis im antarktischen Weddellmeer wird nach Berechnungen von Klimaforschern des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung noch in diesem Jahrhundert rapide zu schmelzen beginnen und als Barriere für nachrutschendes Inlandeis wegfallen. Über ihre Vorhersagen berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins „Nature“. Damit werde die weit verbreitete Annahme widerlegt, das Schelfeis des Weddellmeeres bliebe aufgrund der Randlage des Meeres von den unmittelbaren Einflüssen der Erderwärmung verschont, heißt es in einer Mitteilung des Instituts.
→ Zur Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Instituts

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Meine Texte über die Antarktis

 

Forscher sagen rapides Schmelzen
des antarktischen Eisschildes vorher

Wärmeres Wasser lässt noch in diesem Jahrhundert Filchner-Ronne-Schelfeis brüchiger werden

Ottawa, 9. Mai 2012. Klimawissenschaftler sind beunruhigt: Entgegen bisherigen Annahmen wird nach neuen Modellberechnungen das gewaltige Filchner-Ronne-Schelfeis des Weddellmeeres der Antarktis noch in diesem Jahrhundert rapide zu schmelzen beginnen. Folge könnte sein, dass es daraufhin als Barriere für das Inlandeis des antarktischen Kontinents wegfällt. Große Eismengen könnten dadurch in den Ozean rutschen und den Meeresspiegel einige Millimeter pro Jahr anheben.
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Dem Kontinent unter Eis drohte
die Aufteilung in Interessensphären

Vor 50 Jahren unterzeichneten zwölf Staaten in Washington den Antarktis-Vertrag

Ottawa, 30 November 2009. In den 50-er Jahren hatten bereits mehrere Staaten Hoheitsansprüche am Südpol angemeldet, so dass die Aufteilung des unter Eis liegenden Kontinents drohte. Die Wissenschaftler, die im Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957/58 in der Polarforschung kooperiert hatten, erhoben dagegen aber ihre Stimme – und die Politik folgte. Die beteiligten Staaten arbeiteten den Antarktisvertrag aus. Er wurde am 1. Dezember 1959 in Washington von Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen, die bereits Gebietsansprüche erhoben hatten, sowie Belgien, Japan, Südafrika, der Sowjetunion und den USA unterzeichnet. Am 23. Juni 1961 trat der Vertrag in Kraft. Inzwischen sind weitere 34 Staaten beigetreten, so dass es jetzt 46 Vertragsstaaten gibt.
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Ozonloch hat Großteil des Südpols
von globaler Erwärmung abgeschirmt

Schnellere Erwärmung der antarktischen Strömung

Ottawa, 30. November 2009. Südpolarforscher haben eine für sie verblüffende Entdeckung gemacht: Das Ozonloch hat bisher weite Teile der Antarktis vor den Folgen des Klimawandels abgeschirmt und einen kühlenden Effekt gehabt. Mit der Erholung der Ozonschicht aber wird dieser Schutzschild verschwinden. Zugleich wird der Verlust von Eis in der westlichen Antarktis bis 2100 vermutlich mit „einigen zehn Zentimetern“ zum weltweiten Anstieg des Meeresspiegels beitragen.
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