08 Feb 2012

Eisenerz aus der Kälte

0 Kommentare

 

Was macht ein Unternehmen, das gerade einmal sechs Mitarbeiter zählt und begrenzte finanzielle Kapazitäten hat, aber auf einem Schatz sitzt, der in den Industriestaaten heiß begehrt ist? Es sieht sich nach Partnern um. Genau das machte Adriana Resources Inc., ein Junior-Unternehmen in Toronto. Mit der chinesischen WISCO vereinbarte Adriana Mitte Januar ein Joint Venture zur Entwicklung des Lac Otelnuk-Projekts in der Region Nunavik (Nord-Quebec).

Trotz der Schwankungen auf dem Markt und Unsicherheiten in der globalen Wirtschaft gehen die Eisenerzförderer davon aus, dass der Bedarf an Erz steigen wird. „Wir werden eine Verdoppelung der Rohstoffnachfrage in den nächsten 15 bis 20 Jahren haben, vor allem angetrieben durch China“, meint Manon Beauchemin, Vizepräsidentin der Iron Ore Company of Canada (IOC).

Kanadas Norden hat da einiges zu bieten. IOC ist mit seiner Mine bei Labrador City auf Expansionskurs. Rio Tinto ist mit 58,7 Prozent an IOC beteiligt. Als derzeit größtes Entwicklungsprojekt in Kanada gilt das Mary River Project von Baffinland Iron Mines an der Nordspitze von Baffin Island. Baffinland gehört zu 70 Prozent dem weltgrößten Stahlerzeuger ArcelorMittal. Große Ziele hat Adriana: CEO Allen Palmiere glaubt, dass Lac Otelnuk das Potenzial hat, eines der größten Eisenerzprojekte der Welt zu werden.

Vertreter der Naskapi-First Nation sind besorgt. Sie sehen von Projekten der Vergangenheit „die offenen Wunden“: Tagebaustätten wurden nach Ausbeutung der Rohstoffe verlassen, klagen sie. Sie sprachen in Ottawa von den Risiken für Jäger und Karibus, von Flüssen, die durch die Mineralien orangefarben sind. „Wie können wir und unsere Kultur überleben, während wir gleichzeitig die Möglichkeiten nutzen, die diese Projekte bieten?“ fragte ein Vertreter der Naskapi.

Die Bergbauunternehmen betonten in Ottawa ihren Willen zur Kooperation mit den Gemeinden, wozu sie nach den „Land Claim Agreements“ auch verpflichtet sind. „Wir können die Vergangenheit nicht ungeschehen machen“, sagt Manon Beauchemin, „aber wir respektieren die Gemeinden und alle Beteiligten.“

Mehr über diese Projekte können Sie im Kapitel „Ressourcen und Schifffahrt“ von arctic-report.net lesen.

[zum Anfang]

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert