Meine Artikel zur Arktispolitik

Auch Kriege gehören zum Horrorszenario des Klimawandels
Ottawa, 6. Juni 2009. Das Szenario in Zeiten des Klimawandels ist anders als während des „Kalten Krieges“: Damals, meint der Militärexperte Gwynne Dyer, habe eine geringe Wahrscheinlichkeit bestanden, dass es zu einem Krieg zwischen Ost und West kommen könnte, die Folgen aber wären schwerwiegend gewesen. Heute dagegen gebe es ein hohe Wahrscheinlichkeit, dass Klimawandel zu Kriegen führen werde, bei ebenfalls gravierenden Folgen. Er ist überzeugt: die Veränderungen des Klimas werden militärische Konflikte auslösen, wenn es nicht gelingt, den Temperaturanstieg zu begrenzen - durch CO2-Reduzierung oder „Geo-Engineering“, das in den Klimakreislauf eingreift.
Kanada stößt bei Vermessung des Eismeers über den Nordpol hinaus
Ottawa, 2. Juni 2009. Kanada ist bei der Erkundung möglicher Gebietsansprüche im Arktischen Ozean in Gebiet vorgedrungen, das Russland beansprucht. Kanadische Vermessungsflüge führten über den Nordpol auf die Seite der nördlichen Halbkugel, die Sibirien zugewandt ist. Trotz demonstrativer Akte Moskaus wie dem Versenken einer Flagge am Nordpol gibt Kanada potenzielle Ansprüche auf den Meerboden am Pol nicht auf. Somit kann es am Nordpol zu konkurrierenden Hoheitsansprüchen zwischen Kanada und Dänemark-Grönland auf der einen und Russland auf der anderen Seite kommen.
USA unterstreichen ihr nationales Interesse an der Arktis
Ottawa, 13. Januar 2009 - Die USA unterstreichen ihr nationales Interesse an der Arktis. Als eine seiner letzten Amtshandlungen unterzeichnete US-Präsident George W. Bush eine „präsidentielle Sicherheitsdirektive“ zur Arktispolitik. Sie hebt die strategische und wirtschaftliche Bedeutung der Nordpolarregion und die Veränderungen durch Klimawandel hervor. Konflikte mit Kanada um Beaufort-See und Nordwestpassage sind vorprogrammiert. Dennoch setzt die Direktive auf internationale Kooperation: Der Senat wird aufgefordert, sich für die Ratifizierung der UN-Seerechtskonvention einzusetzen.
Auf Patrouille in der arktischen Wüste
Resolute/Nunavut, 19. September 2007 - Konzentriert beobachtet Simon Idlout die Wasseroberfläche und die Küste. Nichts entgeht dem erfahrenen, 61-jährigen Inuk, der mit seinem Neffen Solomon im Motorboot die Nordwestpassage bei Resolute in Kanadas Arktis durchkreuzt. Der rote Pulli und die rote Kappe unter dem Parka weisen ihn als Ranger aus. Ein geladenes Gewehr liegt im Boot. „Qilalugak“, ruft er in seiner Sprache Inuktitut und weist zum Horizont, „Belugas“. Zuerst kaum zu erkennen, dann immer deutlicher tauchen die Rücken der weißen Wale auf.