02 Mär 2012

Arctic Report Media Monitor | week 9/2012

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Kanada ist im April Gastgeber der Konferenz „From Knowledge to Action“, auf der Bilanz des Internationalen Polarjahrs 2007/2008 gezogen und überlegt wird, wie die Erkenntnisse aus der Polarforschung in Handeln umgesetzt werden können. Da passt es nicht so richtig, dass am 30. April eine renommierte Forschungsstation, das  Polar Environment Atmospheric Research Laboratory (PEARL) in Eureka auf Ellesmere Island, ihre Arbeit einstellen wird. PEARL war an den Forschungen beteiligt, die unlängst zur Entdeckung des bisher größten Ozonlochs über der Arktis führte. Wissenschaftler werfen der kanadischen Regierung vor, durch Etatkürzungen das Ende von PEARL verursacht zu haben. Hierüber berichtet CBC:

http://www.cbc.ca/news/politics/story/2012/02/28/science-pearl-arctic-research.html

http://www.cbc.ca/news/yourcommunity/2012/02/community-reaction-to-closing-of-high-arctic-lab.html

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Das Eisenerzprojekt Mary River des kanadischen Unternehmens Baffinland Iron Mines hat eine weitere Hürde genommen: Das Nunavut Impact Review Board entschied, dass das „Environmental Impact Statement“ von Baffinland den Richtlinien entspricht, und hat für Juli Anhörungen in Iqaluit, Igloolik und Pond Inlet angesetzt. Lesen Sie in den Nunatsiaq News:

http://www.nunatsiaqonline.ca/stories/article/65674nunavuts_baffinland_iron_mine_project_moves_into_final_hearings/

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In den vergangenen drei Jahrzehnten sind die mehrjährigen Eisflächen stärker geschrumpft als das junge Wintereis. Das zeigt eine Studie von Forschern der US-Raumfahrtbehörde NASA. Um 17,2 Prozent pro Dekade nehme die Fläche des mehrjährigen Eises ab. Eine so hohe Abtaurate gerade der dicken Anteile des Arktiseises führe zu einer Reduktion in der durchschnittlichen Eisdicke und mache die Eiskappe in Zukunft noch anfälliger gegenüber der Erwärmung, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin „Journal of Climate“. Lesen Sie im Wissenschaftsmagazin Scinexx:

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14506-2012-03-02.html

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Es ist zu erwarten, dass die Kontroverse um die von Shell für Sommer geplante Ölexploration in der Tschuktschen-See – ich habe darüber in „Rohstoffe und Schifffahrt“ auf  arctic-report.net berichtet – in den kommenden Monaten noch zunehmen wird. Greenpeace hatte in Neuseeland tagelang das Auslaufen des Bohrschiffs Nobel Discoverer verhindert, Mitglieder von Polar Bears International hatten in Kalifornien gegen die Bohrgenehmigungen demonstriert. Nun hat Royal Dutch Shell nach Berichten der Los Angeles Times vor einem Gericht in Anchorage zu einem rechtlichen „Präventivschlag“ gegen die Opponenten der Ölbohrungen ausgeholt. Das Gericht soll feststellen, dass die US-regierung korrekt entschied, als sie den „Oil Spill response Plan“ genehmigte:

http://www.latimes.com/news/nation/nationnow/la-na-nn-arctic-drilling-shell-20120229,0,3008891.story

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Nicht nur auf die Tschuktschen-See blickt die Ölindustrie. Das US-amerikanische Unternehmen Chevron hat sich mit russischen Regierungsvertretern getroffen, um über eine mögliche Beteiligung an der Erschließung der Offshore-Felder im russischen Hoheitsbereich zu sprechen. Bisher war das den russischen Staatsunternehmen vorbehalten, aber der Premierminister – und vermutlich kommende Präsident – Wladimir Putin hat zu verstehen gegeben, dass er den Zugang zu den Ölfeldern „freigeben“ wolle. Dies berichten die Moscow Times und das Handelsblatt:

http://www.themoscowtimes.com/business/article/chevron-discussing-arctic-oil-role/453961.html#ixzz1nyKbACoq

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/oelfoerderprojekte-chevron-will-in-russlands-arktis-aktiv-werden/6275090.html

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Umweltverbände kritisieren, die UN-Schiffahrtsorganisation (IMO) schiebe die Regelungen für Schiffsverkehr in Arktis und Antarktis auf die lange Bank. Die Verhandlungen über den sogenannten „Polar Code“ seien auf 2013 vertagt worden. Der Polar Code soll die polaren Gewässer, in denen der Schifffsverkehr zunimmt, besser schützen. Das meint der Deutsche Naturschutzring:

http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/wasser-meere/1353-regelungen-fuer-arktis-auf-die-lange-bank-geschoben

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„Ich glaub mich knutscht ein Elch“ ist eine Militärkomödie (mit Bill Murray) und eine Redensart, die wohl vor allem Verwunderung ausdrücken soll. Verwundert war sicher auch die beiden Frauen in Gemeinden Alaskas, die von Elchen angegriffen wurden. Lustig war das aber nicht. Ich habe oft gehört, dass eine Begegnung mit Elchen zu den gefährlichsten Erlebnissen gehört, die man in der nordamerikanischen Wildnis haben kann. Lieber einem Bär als einem Elch begegnen – das habe ich oft gehört. Solange es sich nicht um einen Eisbär handelt, mag das ja stimmen. Lesen Sie die Geschichte in der Anchorage Daily News:

http://www.adn.com/2012/03/01/2346684/moose-stomp-2-alaska-women-on.html

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende, have fun, möglichst ohne Elch.

 

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